Salzburg: Grüne orten unterschiedliche Maßstäbe bei Naturschutzbewilligungen
Windparks werden aus Naturschutzgründen abgelehnt, Skiliftanlagen zählen aber anscheinend mehr als der Naturschutz und werden genehmigt. LR Eisl (ÖVP) im Kreuzfeuer der grünen Kritik
In Salzburg steht bis heute keine einzige Windkraftanlage, obwohl Salzburg sehr wohl ein nennenswertes Windkraftpotential aufzuweisen hat (zwischen 50 und 400 MW weisen die Potentialstudien aus). Grund dafür ist hauptsächlich der Naturschutz, der bei den vereinzelten Windkraftprojekten in Salzburg, wie zB. In Thalgau, seit Jahren als Totschlagargument von Politik und Behörden verwendet wird. Dass der Naturschutz aber bei der Politik nur als fadenscheiniges Argument vorgeschützt wird, werfen jetzt die Salzburger Grünen dem Naturschutz- und Energielandesrat Sepp Eisl (ÖVP) vor. Während Eisl sich bei seiner Ablehnung gegenüber Windkraftprojekten auf den Naturschutz berufe, habe er bei einem geplanten Skiliftprojekt auf den sensiblen Stubachtaler Gletscher im Weißsee-Gebiet die Bedenken von Naturschutzbehörde und Umweltanwaltschaft vom Tisch gewischt, die das Projekt als nicht genehmigungsfähig bezeichnen. Die Grünen werfen Naturschutzlandesrat Eisl nun vor, dennoch die Genehmigung durchzuboxen in dem er "öffentliches Interesse" an dem Projekt geltend mache. Labg. Heidi Reiter, Umwelt- und Energiesprecherin der GRÜNEN im Landtag: Während im Weißsee-Gletschergebiet der Naturschutz von Eisl als nachrangig eingestuft wird, muss der gleiche Naturschutz in Thalgau als Waffe gegen Erneuerbare Energien herhalten, Eisl betreibt ein mieses Doppelspiel mit der Natur".
Weiterführende Links
Zur Originalaussendung von Grünen Landesabgeordneten Heidi Reiter
Salzachwind - Projektentwikler des Stubachtal-Windparks